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WWW.MEDICAL-BEAUTYFORUM.COM 13 Körper- und Hautgerüche · Skincare /2016 Foto: Körper- und Hautgerüche Spürnasen Unser Körpergeruch umgibt uns wie eine Aura. Er trägt dazu bei, dass wir uns gegenseitig als attraktiv empfinden oder nicht riechen können. Dr. Hans Lautenschläger zeigt, worauf Körper- und Hautgerüche hinweisen können E in individueller Körpergeruch ist uns angeboren und verändert sich kontinuierlich bis ins hohe Al- ter. Das betrifft unsere Haut, unseren Atem und unsere vielfältigen Drüsen und Ausscheidungsorgane. Gerüche geben Informationen preis, wie wir uns fühlen, welche Gewohnheiten wir pflegen, was wir essen und wie es mit unserer Gesund- heit bestellt ist. In der Politik spricht man von Stallgeruch, den man haben muss, um in einer Partei erfolgreich zu sein. Die gleiche Selektion spielt sich tagtäglich ab, wenn sich Men- schen begegnen oder kennenlernen. Der Körpergeruch entscheidet maßgeblich, ob es zu Freundschaften oder Partner- schaften kommt bzw. die Gene zusam- menpassen oder nicht. Im Detail signalisieren Körpergerüche aber noch viel mehr. Vieles davon neh- men wir nur bei anderen Menschen wahr, manches stellen wir an unserem Körper selbst fest. Diese Wahrnehmung hat uns die Natur vor Urzeiten mitgegeben, noch bevor wir uns durch die Sprache ver- ständlich machen konnten. Sie dient der Information und dem Informationsaus- tausch. Unter anderem kann man Krank- heiten und damit verbundene Stoffwech- selstörungen „riechen“. Stoffwechsel & Krankheit Diabetiker sondern bei Überzuckerung ei- nen Aceton-ähnlichen Geruch ab. In der Tat kann man Aceton im Urin, im Mund- geruch und Atem und auf der Haut fest- stellen. Der Insulinmangel veranlasst den Körper, mehr Proteine und Fette zur Ener- giegewinnung abzubauen. Dabei entste- hen Acetessigsäure und Aceton. Aceton bildet sich in gleicher Weise bei gesun- den Menschen, wenn sie sich in Hunger- situationen befinden und nicht mehr ge- nügend Glukose zur Verfügung steht, d.h. eine Unterzuckerung und im Extrem eine Ketoazidose vorliegt. Somit kann man auch Hunger riechen. Auch bei Krankheiten der inneren Orga- ne wie der Leber und der Niere verändert sich der Mundgeruch. So kann der Atem bei Niereninsuffizienz Urin-artig riechen. Bei Infektionen der Harnwege und Inkon- tinenz spricht man scherzhaft von einem Geruch nach Ammoniak und sauren Gur- ken. Tatsächlich spalten die an der Infek- tion beteiligten und die im Intimbereich angesiedelten Bakterien den im Urin be- findlichen Harnstoff in Ammoniak und Kohlensäure. Ein ähnlicher Geruch ent- steht bei der angeborenen Stoffwechsel- krankheit Trimethylaminurie (TMAU). Atem, Schweiß und Urin riechen nach Tri- methylamin. Der Geruch tritt auch bei ge- sunden Menschen im Urin nach dem Ver- zehr von Fisch auf. Ebenso äußern sich Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse nicht nur durch eine veränderte Farbe des Stuhls, sondern auch durch seinen Geruch. Konditionierte Hunde können Lungen- und Brustkrebs in einem sehr frühen Sta- dium am Geruch des Atems erkennen. Naturgemäß kommt es beispielsweise in späten Stadien von Brustkrebs zu einem fauligen Aroma auf der Haut, das durch Foto: IAKOBCHUK VIACHESLAV/shutterstock.comFoto: 12_Hautgerueche.indd 13 23.11.16 11:36 12_Hautgerueche.indd 1323.11.1611:36

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