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25WWW.MEDICAL-BEAUTYFORUM.COM Chronobiologie · Dossier 01 in der zweiten Nachthälfte vermehrt gebil- det. Es unterdrückt die Immunantwort und Entzündungsreaktionen; Rötungen und Entzündungen gehen zurück. Was liegt nun näher, als die Arbeit der Hautzellen über Nacht sinnvoll zu unter- stützen? Da die Hautbarriere nachts we- niger durchlässig ist, ist es erforderlich, dass die verwendeten Kosmetika eine ho- he Wirkstoffkonzentration aufweisen. Es gilt, eine ausreichende Kollagenbildung zu erreichen, um Haut und Gewebe elas- tisch zu halten. Die Zellteilung wiederum lässt sich beispielsweise durch Retinol unterstützen, während die Vitamine E und C im Team aufgetretene Zellschäden re- parieren. Ebenfalls sinnvoll ist das Coen- zym Q10, das den zellulären Energiestoff- wechsel und die Zellregeneration fördert. Liegt keine erhöhte Talgproduktion vor, lässt sich über Nacht ein Mangel an Fett mit fetthaltigen Nachtcremes ausglei- chen. Bei erweiterten Äderchen helfen Produkte mit ätherischen Ölen, die ad- stringierend wirken. Um 6.00 Uhr früh zeigt die Haut ihr ehr- lichstes Gesicht. Über Nacht wurde sie gut mit Feuchtigkeit und Nährstoffen ver- sorgt, ein beschleunigter Herzschlag lässt den Blutdruck nun leicht steigen, wo- durch die Haut ihr rosiges Aussehen be- kommt. Für geschwollene Lider kann ein Lymphstau verantwortlich sein, verur- sacht etwa durch zu dicke Kissen. Ver- schwinden die Schwellungen im Laufe des Vormittags nicht, kann eine Herz- bzw. Niereninsuffizienz vorliegen. Um 7.00 Uhr kann die Haut bei niedrigem Blutdruck erst einmal blass aussehen. Doch Vorsicht mit zu viel Make-up: Zu späterer Stunde ist die Haut wieder bes- ser durchblutet, sodass man schnell über- schminkt aussieht. Um 9.00 Uhr erreicht die Konzentration des Cortisols noch einmal ein Hoch. Die Haut ist deshalb unempfindlicher als am Rest des Tages. Von allergischen Haut- ausschlägen Betroffene verspüren jetzt weniger Juckreiz, die unliebsamen Rö- tungen sind nicht ganz so stark ausge- prägt. Wer unter erweiterten Äderchen lei- det, sollte am Tag Produkte wählen, die einen hohen Lichtschutzfaktor aufweisen, und ätherische Öle nicht verwenden. Denn diese können unter Lichteinwirkung reizend wirken. Um 11.00 Uhr läuft die Talgproduktion auf Hochtouren. Das ist grundsätzlich zwar positiv für die Haut, weil Talg sie vor schädigenden Umwelteinflüssen schützt, Feuchtigkeit bindet und sie geschmeidig macht. Personen, die zu fettiger Haut nei- gen, laufen allerdings Gefahr, jetzt beson- ders zu glänzen. Deshalb ist es ratsam, immer Puder zur Hand zu haben. Um 12.00 Uhr erreicht der Körper sein erstes Tief. Mit sekundären Pflanzenstof- fen in Form von Obst und Gemüse lässt sich die Haut jetzt von innen stabilisieren. Um 14.00 Uhr werden vermehrt Endor- phine (Glückshormone) ausgeschüttet, die die Schmerzschwelle deutlich sen- ken. Deshalb ist es geschickt, unange- nehme Termine mit eventuell schmerz- haften Behandlungen um diese Uhrzeit herum zu vereinbaren. Um 15.30 Uhr wappnet sich die Haut ver- stärkt gegen Umweltgifte, zu viel Sonne und negativen Stress. Die Basalzellen be- ginnen mit der Teilung (Mitose) und er- neuern so langsam die äußere Schutz- schicht der Haut – ein Prozess, der bis rund 23.00 Uhr intensiv abläuft. Um 17.00 Uhr ist die Haut optimal durch- blutet. Jetzt täte ihr Sport ganz gut bzw. ir- gendeine Tätigkeit, die den Tagesstress abbaut. Denn Dauerstress macht die Haut fahl und faltig. Um 20.00 Uhr ist die Haut am durstigsten und nimmt die Wirkstoffe von Cremes und Masken jetzt besonders gut auf. Wer sie um diese Zeit mit dem „füttert“, was sie braucht, kann sich sprichwörtlich schön- schlafen. Denn nachts regelmäßig etwa sieben Stunden zu schlafen, ist immer noch das beste Schönheitsrezept. Im Laufe des Lebens Auch im Laufe des Lebens unterliegt die Haut einem stetigen Wandel; besonders jene Stellen, die ständig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Die Wandlung von der Baby- bis zur Altershaut sei kurz zusam- mengefasst: Charakteristisch für die Haut des Neuge- borenen ist die Käseschmiere, die dazu beiträgt, den Wasserentzug zu verringern. Große, bei der Geburt voll aktive Talgdrü- sen verhindern, dass die Haut austrock- net. Die Hornschicht von Babys und Klein- kindern ist weniger weit entwickelt als die der Erwachsenen, ebenso die Dermis. Dafür haben die Kleinen einen hohen Ge- halt an gesättigten (braunen) Fetten im subkutanen Gewebe. In jungen Jahren ist die Struktur der menschlichen Haut sehr fein ausgeprägt. Die im Corium lokalisierten Kollagen- und Elastinfaserbündel sind nicht nur dick, sondern auch in reichlich amorpher Grundsubstanz (Glykosaminoglykane, Hyaluronsäure) eingebettet. Diese Struk- turen können das bis zu Tausendfache ih- res Eigenvolumens an Wasser binden und verleihen der Haut Stabilität und Elas- tizität. Durch die ständige Neubildung der Basalzellen erneuert sich die Haut im Durchschnitt alle 28 Tage. Die Zellen älterer Haut dagegen teilen sich nur noch alle 40–60 Tage. Auch bil- den die Bindegewebszellen immer weni- ger Kollagen, sodass die Haut dünner und durchsichtiger wird. Das dermale Fa- sergerüst verliert seine Festigkeit, sodass die Haut schlaffer erscheint. Meist sind zu- erst kleine Fältchen um die Augen herum zu entdecken, mit zunehmendem Alter treten typische Falten in Erscheinung, die auch eine Folge von Umbau und Verlust des darunterliegenden Fettgewebes sind. Die Haut erscheint pergamentartig, faltig und grob strukturiert. Viele dieser Verän- derungen werden erst ab Mitte der dritten Lebensdekade sichtbar. Die Alterungs- prozesse beginnen aber bereits ab dem 20. Lebensjahr. Helga Freytag, Institut für ganzheitliches Gesundheitsmanagement, Frankfurt a.M. Unterstrichene Fachbegriffe finden Sie auf Seite 56 erklärt Für die Haut sind drei Dinge essenziell: I gesunde und ausgewogene Ernährung, also genügend Vitalstoffe, I ausreichendes Trinken (mind. 2 Liter täglich), I äußere Pflege, besonders mit feuchtigkeits- spendenden Produkten. Praxistipp MBF1401_24_Chronobiologie_MBF_Artikel 27.01.14 11:48 Seite 25

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