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17WWW.MEDICAL-BEAUTYFORUM.COM Sonnenschutzprodukte · Skincare enthalten, die notwendig sind, um die hochenergetische Strahlung (Photonen) der Sonne zu absorbieren und in Wärme umwandeln zu können. Dabei arbeiten nicht alle Filter gleich effek- tiv. Wenn die Zeit zwischen Strahlungsauf- nahme und Wärmeabgabe länger dauert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass statt Wärme reaktive Radikale entstehen. Man spricht in diesem Fall von einer Quanten- ausbeute, die verglichen mit dem hautei- genen Melanin (100%) wesentlich niedri- ger liegen kann. Beispielsweise werden bei einer Quantenausbeute von 80% etwa 20% der Photonen in Radikale umgewan- delt. Deren Lebensdauer hängt wiederum ganz entscheidend von der Umgebung (Creme- und Hautbestandteile) ab. Während etwa das anorganische Titandi- oxid unter ungünstigen Umständen freie Elektronen erzeugen kann, die etwa mit Wasser und Sauerstoff zu Radikalen wei- terreagieren, sind manche organischen Filter chemisch instabil; sie werden in der Creme oder bei Lichtbelastung langsam abgebaut. Mit anderen Worten: Organi- sche und anorganische UV-Filter alleine bieten kein Rundum-sorglos-Paket. Filter mit niedriger Quantenausbeute wer- den gern mit Antioxidantien kombiniert. Man sollte sich anhand der INCI-Deklara- tion informieren, um welche es sich han- delt. Das preiswerte antioxidative Butyl- hydroxytoluol (BHT) etwa führt bei entsprechender Disposition zu Allergien. Randbedingungen Gezielt angewandt sind UV-Filter und Son- nenschutzprodukte zweifellos ein Segen. Sie müssen neben dem UV-B-Schutz auch den UV-A-Schutz gewährleisten, und zwar zu mindestens einem Drittel des angegebenen UV-B-Lichtschutzfaktors. Dann darf das UV-A-Symbol („UVA“ in rundem Kreis) auf dem Etikett des Präpa- rates angebracht werden. Darüber hinaus muss der Hersteller davor warnen, dass Säuglinge und Kleinkinder nicht direktem Sonnenlicht auszusetzen sind. Wichtig ist ein weiterer obligatorischer Hinweis, der die starke Belastung der Haut durch die unvermeidbare Infrarotstrahlung (IR) be- schreibt und eine entsprechende maß- volle Exposition anmahnt. Denn IR-Strah- lung liefert einen hohen Beitrag zur vorzei- tigen Hautalterung, unter der vor allem die Kollagenstrukturen leiden. Richtig verhalten Um sich im Sonnenlicht richtig zu verhal- ten, sind einige individuelle sowie umwelt- bedingte Besonderheiten zu beachten. So ist die Eigenschutzzeit – der maxima- le Zeitraum, den man ungebräunt in der Sonne zubringen kann, ohne dass ein Sonnenerythem entsteht – nicht nur indi- viduell vom Hauttyp abhängig, sondern auch von weiteren Faktoren: I Tageszeit: Der Sonnenstand ist naturge- mäß mittags am höchsten und die Strah- lung am intensivsten. Im Sommer ist zu- sätzlich die Zeitverschiebung durch die Sommerzeit zu beachten. I Jahreszeit: Während des mitteleuropäi- schen Winters (November bis Januar) ist die Eigenschutzzeit auch bei sehr heller Haut so lange, dass man sie bei Sonnen- exposition auf Meereshöhe praktisch nicht erreicht. Ein Sonnenschutz erübrigt sich daher. I Meereshöhe: Die Strahlungsintensität steigt mit der Meereshöhe stark an; die Ei- genschutzzeit nimmt ab. Beim Alpinsport ist daher immer ein ausreichender Licht- schutzfaktor notwendig. I Reflektierende Umgebung: Schnee, heller Sand und glänzende Wasserflä- chen verringern die Eigenschutzzeit durch die Reflexion der Strahlung. I Bewölkung: Hochstehende, schatten- spendende Wolken reduzieren die Son- nenstrahlung, so dass die Eigenschutz- zeit auch im Sommer – ausgenommen niedrige geographische Breiten – extrem lang ist. Dagegen muss man bei Hochne- bel- und Bodennebeldecken von geringer Stärke sehr vorsichtig sein; die intensive Streustrahlung führt bei empfindlicher Haut schnell zu einem Erythem. I Geographische Breite: Der Einfallswin- kel der Sonne beträgt in den Tropen im Maximum 90 Grad. Dementsprechend Nur wenn reichlich Sonnenschutzmit- tel aufgetragen wurde, wird der vom Hersteller auf der Verpackung angege- benen Lichtschutzfaktor (LSF) tat- sächlich erreicht. Bei zu wenig Sonnen- milch sinkt der Schutz schnell um die Hälfte ab; sehr zurückhaltendes Auftra- gen kann den LSF auf einen Bruchteil des angegebenen Wertes senken. Die Hersteller gehen in ihren Labortests da- von aus, dass 2 mg/cm2 Sonnencreme aufgetragen werden. Einer Studie der Universität Kopenhagen zufolge liegt der tatsächliche Wert jedoch zwischen 0,4 und 1,0 mg/cm2 . Um die Wirksamkeit zu verbessern, wird empfohlen, die Haut etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Gang in die Sonne einzucremen und das regelmäßig – stündlich – zu wiederholen. Die maximale Aufenthaltsdauer in der Son- ne erhöht sich dadurch allerdings nicht! Dick auftragen > »UV-Filter können Photosensibilisierungen, allergene und irritative Wirkungen auslösen « Beim Sonnenschutz gilt die Devise „Viel hilft viel“ MBF1402_16_Sonnenprodukte_MBF_Artikel 21.03.14 07:21 Seite 17

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