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medicalBF_1402_Teaser

Eigenschutzzeit von 5 min unter den ört- lichen Bedingungen und einem Präparat mit LSF 15 beträgt die maximal mögliche Aufenthaltsdauer in der Sonne 5 x 15 = 75 Minuten. Damit auch wirklich der gewünschte Lichtschutz erreicht wird, muss gemäß COLIPA-Empfehlung ein durchschnittli- cher Erwachsener 2 mg/cm2 Haut oder rund sechs Teelöffel (etwa 36 g) Sonnen- creme für den ganzen Körper verwenden. Das Präparat muss auch gut eingezogen sein, bevor man in die Sonne geht. Präparate Lichtschutzpräparate werden als O/W- oder W/O-Emulsionen in Creme- und Milchform oder wasserfrei als Öle (flüssig) und Oleogele (halbfest) vertrieben. Für welche Form man sich entscheidet, ist ei- ne Frage der Akzeptanz. Wenn es um Wasserfestigkeit geht, sind W/O-Emulsio- nen und wasserfreie Präparate im Vorteil. Nachdem die Kosmetikverordnung eine wesentlich komplexere Sicherheitsbewer- tung für biologisch nicht abbaubare Nanopartikel unter 100 nm fordert, ha- ben sich viele Hersteller entschlossen, beim Titandioxid wieder auf größere Par- tikel auszuweichen. Da die mittlere Teil- chengröße wesentlich größer sein muss als bisher, um nicht mit den kleinsten Partikeln der Teilchenverteilung in den Bereich < 100 nm zu kommen, ist unter Umständen mit sensorischen Konse- quenzen zu rechnen. sinkt die Eigenschutzzeit rasant mit Ab- nahme der geographischen Breite. Auch bei unempfindlicher Haut ist sie meist nach wenigen Minuten erschöpft. I UV-Index (UVI): Das Bundesamt für Strahlenschutz und andere Institutionen veröffentlichen im Internet für Orte auf der ganzen Welt den UV-Index; dabei werden Jahreszeit, Meereshöhe und geographi- sche Breite berücksichtigt. Je nach Haut- typ ergibt sich daraus eine Empfehlung für den anzuwendenden Lichtschutzfak- tor, indem man bei einem dunklen Haut- typ den UVI mit etwa 2 und bei einem sehr hellen Hauttyp (sowie bei Kindern) mit et- wa 4 multipliziert. Steigt der Melaningehalt der Haut durch Sonnenstrahlung an, so steigt auch die Ei- genschutzzeit der Haut. D. h. dass man die Haut, beginnend mit kurzen Expositio- nen, an die Strahlung gewöhnen kann. Vorsicht ist beim Badeurlaub geboten, da die meisten Sonnenschutzmittel aus was- serhaltigen Emulsionen bestehen und im (warmen) Wasser die Cremebestandteile zum großen Teil ausgewaschen werden. Beim längeren Schnorcheln in den Tro- pen z.B. ist also eher ein dünner Neo- prenanzug empfehlenswert. Lichtschutzfaktor Der auf den Sonnenschutzpräparaten an- gegebene Lichtschutzfaktor (LSF) wird mit der Eigenschutzzeit multipliziert. Das Resultat gibt die Zeit an, die man einge- cremt im Freien zubringen kann. Bei einer 18 medical BEAUTY FORUM 2/2014 Skincare · Sonnenschutzprodukte Pigmente eines Make-ups, das über der Sonnenschutzformulierung angewandt wird, tragen meist zusätzlich zum Schutz bei. Die Faktoren bewegen sich je nach Zusammensetzung etwa zwischen 1 und 4. Eisenpigmente aus direkt aufgetrage- nem Make-up oder Eisenspuren aus der Umwelt (Staub) dagegen wirken sich nachteilig aus, da sie zusammen mit dem UV-Licht Radikale erzeugen. Dies ist der Grund dafür, dass sich in vielen Sonnen- schutzmitteln Komplexbildner wie EDTA (Ethylendiamintetraacetat) befinden. EDTA gilt als schwer abbaubar und kom- plexiert in der Haut auch essenzielle Spu- renelemente wie Kupfer. Leider sind in Sonnenschutzprodukten immer noch Et- hoxilate und Polyethylenglykole (PEG) als Emulgatoren und Konsistenzgeber zu finden. Sie müssen mit Antioxidantien und Komplexbildnern stabilisiert werden, da sie sonst sehr aggressive Etherperoxi- de bilden, die als Auslöser der Mallorca- Akne gelten. Personen mit sehr empfind- licher Haut sollten diese Zusammen- setzungen ebenso wie Produkte mit Duft- stoffen meiden. Die Terpenstrukturen der Duftstoffe bilden in der Sonne allergene Reaktionsprodukte. Ein anderes Thema sind ungesättigte Verbindungen, die sich chemisch durch Doppelbindungen auszeichnen. Sie ge- hören nicht in Sonnenschutzpräparate. Dies gilt auch für wertvolle essenzielle Fettsäuren, die etwa in Pflanzenölen ent- halten sind. Sie werden durch den UV-ak- tivierten Luftsauerstoff angegriffen und bilden aggressive Peroxide. Wenn man Omega-3- und Omega-6-Säure enthalten- de Öle im Sommer allerdings erst abends appliziert, besteht diesbezüglich keine Gefahr. Sie entfalten dann eine starke ent- zündungshemmende Wirkung – auch bei einem Sonnenerythem. Eine gute Ergänzung zum Sonnenschutz sind Komponenten wie Aminosäuren und Harnstoff, die den Natural Moisturi- zing Factor (NMF) unterstützen und un- erwünschte Radikale aus der Umwelt ab- fangen. Dr. Hans Lautenschläger, geschäftsführender Gesellschafter der KOKO Kosmetikvertrieb GmbH & Co. KG, Leichlingen 4. BEAUTY FORUM LEIPZIG Der 4. Deutsche Kosmetologie-Kongress ist in diesem Jahr dem Thema Anti-Aging gewidmet. Mit einem 360o -Blick werden alle kosme- tischen Facetten beleuchtet. Im Fokus stehen neben der Haut und ih- ren altersbedingten Veränderungen kosmetische Wirkstoffe sowie ap- parative und pflegende Behandlungsaspekte. Der Kongress richtet sich an Mediziner, Heilpraktiker, wissenschaftlich interessierte Kosmetikerinnen, Dermatologen, Apotheker und Fachkräfte aus der Kosme- tikindustrie. Samstag, 05.04.2014, 10.30 – 16.30 Uhr Infos und Anmeldung unter: www.beauty-fairs.de/leipzig/kongress https://shop.health-and-beauty.com MBF1402_16_Sonnenprodukte_MBF_Artikel 21.03.14 07:21 Seite 18

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